Im Alter von elf Jahren und zu dieser Zeit Kompositionsschülerin von Wolfgang Zoubek, trat Katharina Schmauder erstmals öffentlich als Komponistin in Erscheinung, als ihr Zahnschmerzenblues für Klavier vierhändig bei den Hallischen Musiktagen 2005 uraufgeführt und mit einem Hans-Stieber-Diplom ausgezeichnet wurde. Nach dem Tode Zoubeks, dem sie auch eine fundierte Ausbildung in Musiktheorie und Gehörbildung verdankt, setzte sie den Unterricht zunächst bei Graham Waterhouse und später bei Wilfried Hiller fort. 2010 nahm sie das Studium bei Prof. Moritz Eggert an der Hochschule für Musik und Theater München auf, das sie im Juli 2016 mit dem Master beendete. Weitere Anregungen bekam sie u.a. von Minas Borboudakis und Pascal Dusapin.

Die Kammermusik, besonders für Streicher, nimmt in ihrem Schaffen besonderen Raum ein. So schrieb sie, neben einer Sonatine für Violine und Klavier und einem fünfsätzigen Streichquartett, das Stück Stumme Berührung für Violine und Violoncello, das vom „Duo Servais“ im Rahmen der Konzertreihe „Junge Solisten“ uraufgeführt wurde. Im Auftrag der musica femina münchen komponierte sie das einsätzige Streichquartett Skin, das 2015 vom Londoner „Kreutzer Quartet“ aus der Taufe gehoben wurde.

Weitere Arbeiten sind das Sextett Jetzt ist Zeit, eine Auftragskomposition für die Preisträger des Kulturkreis Gasteig Musikpreis, sowie Schiefes Schicksal für den Kinderchor der Bayerischen Staatsoper und zuletzt das Ensemblewerk Chat/Gebet, das sie für das Landesjugendensemble für Neue Musik Berlin im Auftrag des 14. aDevantgarde-Festivals 2017 komponierte. Das Cellokonzert für Clara Baesecke entstand 2016 als Abschlussarbeit ihres Studiums. Aufbruch, ein Concertino für Klavier und sinfonisches Blasorchester, erlebte 2018 seine Uraufführung durch das Bayerische Polizeiorchester unter Leitung von Johann Mösenbichler und Moritz Eggert am Klavier bei „Antennenglühn – Nacht der Neuen Musik“ im Münchner Gasteig.

2012 begann ihre Zusammenarbeit mit dem Regisseur Levin Handschuh, woraus zu Studienzeiten u.a. das Musiktheater Gletscher (Text: Margareth Obexer) und das Experimentelle Musical Alice im Wunderland (komponiert gemeinsam mit Samuel Penderbayne; Text: Roland Schimmelpfennig) hervorgingen. Es folgten im Kernteam mit Samuel Penderbayne sowie Levin und Dany Handschuh und wechselnden künstlerischen Partnern eine Vielzahl weiterer Musiktheaterprojekte: 2014 präsentierte die Gruppe die Installation We built this city beim Festival „Jung? Na und!“ im Raum13/Deutzer Zentralwerk der Schönen Künste in Köln. 2015 wurden Teile aus Alice im Wunderland bei der Langen Nacht der Musik im Theater Bremen wiederaufgeführt. 2016 folgte am selben Haus die szenisch-musikalische Lesung Schafsjagd am Strand nach Texten von Haruki Murakami.

Für das Theater Plauen-Zwickau schrieb Katharina Schmauder die Musik zum Tanzstück Happy Birthday von Annett Göhre, das 2016/17 in München und Sachsen insgesamt 14 Aufführungen erlebte. 2018 und 2019 wird am gleichen Haus ihre Fassung von Claudio Monteverdis L’Orfeo mit einem neukomponierten Finale gespielt. Derzeit arbeitet sie an einer „Oper aus dem Koffer“ für das Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, ein Projekt der MiR-Stiftung.

Links:

www.levin-handschuh.de

www.samuelpenderbayne.com

www.theater-plauen-zwickau.de